Die regelmäßige Photovoltaik Reinigung in Eigenregie ist eine preiswerte Möglichkeit und Alternative zu einer professionellen Reinigung. Grundlage hierfür sind neben der Ausrüstung, welche günstig und einfach zu erwerben ist, ein leichter und sicherer Zugang zum Dach beziehungsweise dem Aufstellort.
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Reinigungsturnus
Die Häufigkeit der Reinigungen ist vom Standort abhängig, denn die Schadstoff- und Schmutzquellen sind überall von unterschiedlicher Intensität. Unter normalen Bedingungen, wie sie in einem gewöhnlichen urbanen Gebiet vorkommen, muss eine vollständige regelmäßige Reinigung lediglich jährlich bis bijährlich erfolgen.
Sollten einzelne Emissionsquellen, wie etwa Schornsteine einer Fabrik oder einem Mehrfamilienhaus, in unmittelbarer Nähe sein, verkürzt dies den notwendigen Reinigungsintervall, da hier von einer punktuellen starken Verschmutzung ausgegangen werden muss. PV-Anlagen in ländlichen Gebieten sind sehr viel weniger dem Ruß und Feinstaub aus urbanen Gebieten ausgesetzt, haben dafür aber einen erheblichen Einfluss durch Pollenflug sowie ammoniakhaltige Luft in unmittelbarer Nähe von Viehställen. Gerade Pollenflug verursachen grobe oberflächliche Verschmutzungen, welche sich nach einer gewissen Zeit zu hartnäckigen Verschmutzungen entwickeln. Diese bringen dann einen Leistungsabfall mit sich und müssen eventuell dann durch eine professionelle Reinigung beseitigt werden.
Die einzelnen Solarmodule verfügen über einen Selbstreinigungseffekt, welcher durch das natürliche Abspülen des Drecks während Regengüssen oder Schneefällen hervorgerufen wird. Grundlage für diesen Vorgang ist eine hohe Neigung der Solarmodule. Wenn die Module sehr flach aufgestellt sind, wie etwa auf einem Flachdach, stockt dieser und man muss öfters selbst leichte Verschmutzungen abspülen.
Verschmutzungen
Die einzelnen Solarmodule sind durch eine Glasschicht abgedeckt. Auf dieser Glasschicht setzen sich alle Schweb- und Flugstoffe ab, welche durch Industrie, Verkehr oder natürliche Vorgänge in die Luft geschleudert werden. In urbanen Gebieten sind dies hauptsächlich Feinstaub aus dem Verkehr sowie Abgase und Ruß aus Industrie und Hausheizungen. In ländlichen Regionen sind dies hauptsächlich Pollenflug und Emissionen aus landwirtschaftlichen Betrieben.
Zu den schwierigsten und problematischsten Verschmutzungen gelten jedoch Kot von Vögeln und Nagetieren. In dem Bereich der Verschmutzung kann keinerlei Licht mehr durchdringen, welches ein Leistungsabfall mit sich bringt. Weiterhin hat Kot von Vögeln und Nagetieren eine ätzende Wirkung und kann bei langen Verweildauern Materialschäden hervorrufen und so eine bleibende Verschmutzung werden. Meistens hilft hier dann nur noch eine professionelle Solarreinigung.
Bei gerahmten Solarmodulen sammelt sich der Dreck und die Verschmutzungen in der unteren Rille nach Regen- oder Schneefällen. Das angesammelte organische Material dient oftmals dann als Nährboden für verschiedene Moose und Flechten.
Anzeichen für eine außerplanmäßige Reinigung ist meist ein Leistungsabfall. Durch Verschmutzungen kann weniger Licht die oberste Schutzschicht passieren, welches die Konsequenz von einem geringeren Wirkungsgrad mit sich bringt. Leistungseinbußen von 20 Prozent sind hierbei keine Seltenheit, deshalb sollten die Leistungsdaten in regelmäßigen Abständen evaluiert werden.
Risiken
Jegliche Arbeiten auf einem Dach bringen diverse Risiken mit sich. Durch die mehrheitlich geneigte Fläche mit unebenem Untergrund besteht ein nicht unerhebliches Sturzrisiko. Durch die Höhe und der ungesicherten Kanten enden hier ungeschützte Stürze mit schwerwiegenden oder gar fatalen Konsequenzen.
Solarmodule müssen lediglich mit klarem Wasser und einer Bürste gereinigt werden. Durch die Benutzung von Wasser kommt eine Rutschgefahr hinzu. Weiterhin besteht die Gefahr eines elektrischen Schlags, falls das Putzwasser mit defekten Steckern oder Kabeln in Kontakt gerät.
Vor jeglicher Reinigung sollte als zuerst die Standsicherheit und Absicherung der eigenen Person gewährleistet werden. Dies kann durch ein Gerüst oder eventuell auch für geübte durch einen Klettergurt und Sicherungsseile geschehen. Danach muss die Sicherheit und Funktion der verwendeten Werkzeuge sichergestellt werden. Sollten etwa eine Bürste mit langem Stiel abrutschen und aus fünf Metern Höhe jemanden treffen, kann dies ebenso schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
Reinigung
Die Glasdeckung der Solarmodule darf nicht mit herkömmlichem Glas wie etwa Fensterglas verwechselt werden. Es sollten nur Reinigungsmittel benutzt werden, welche explizit zur Verwendung von dem Hersteller freigegeben sind. Neben einer Beschädigung der Solarpaneele selbst bringen gewöhnliche Haushaltsreiniger ein Risiko für die Umwelt mit sich.
Weiterhin sollten besonders heiße Solarmodule nicht mit Wasser abgespritzt werden, da diese Temperaturunterschiede schnellen zu Sprüngen oder Rissen in der Abdeckung führen können. Bei Hochdruckreinigern besteht dieselbe Gefahr. Ebenso sollte auf besonders harte Bürsten verzichtet werden, da hier das Glas schnell verkratzen kann.
Sollten nach einer Reinigung mit klarem Wasser, einer Bürste und eventuell einem speziellen Reiniger dennoch hartnäckige Verschmutzungen überbleiben, ist eine professionelle Photovoltaikreinigung sinnvoll.
Sollten keine großflächigen offensichtlichen Verschmutzungen vorliegen, ist es sinnvoll in regelmäßigen Abständen die Leistungsdaten der Photovoltaikanlage auszuwerten und erst bei einem bemerkbaren Leistungsabfall eine Reinigung ansetzen.