Zusammenfassung:
- Absage an Resilienzbonus: Trotz vorheriger Überlegungen wurde der Resilienzbonus für die Solarindustrie offiziell abgelehnt.
- Bundesregierung sucht Alternativen: Das Wirtschaftsministerium prüft andere Fördermöglichkeiten auf EU-Ebene und setzt bestehende Programme fort.
- Fokus auf Forschung und regionale Entwicklung: Investitionen in Forschung und regionale Wirtschaftsförderung stehen im Vordergrund.
- Reaktionen und Auswirkungen: Die Entscheidung sorgt für gemischte Reaktionen in der Branche und bei Solaranlagen-Interessenten.
Die Diskussionen um einen sogenannten Resilienzbonus für die Solarindustrie, insbesondere für die Förderung von Photovoltaikanlagen, haben in den letzten Monaten für viel Aufsehen gesorgt. Ursprünglich als Teil des “Solarpaket 1” diskutiert, zielte der Bonus darauf ab, die Nutzung von in Europa produzierten Photovoltaik-Komponenten zu fördern, um die Abhängigkeit von nicht-europäischen Importen zu verringern und die lokale Industrie zu stärken. Trotz der guten Absichten hinter diesem Vorhaben haben sich Schlüsselfiguren der deutschen Politik, darunter Finanzminister Christian Lindner und Bundeskanzler Olaf Scholz, gegen die Einführung ausgesprochen. Die offizielle Bestätigung des Aus kam kürzlich von Michael Kellner, dem parlamentarischen Staatssekretär des Bundeswirtschaftsministeriums.
Bericht aus Berlin vom 24. März 2024
Alternativen und bestehende Fördermaßnahmen
Das Bundeswirtschaftsministerium, unter der Leitung von Robert Habeck, betont, dass trotz der Absage des Resilienzbonus die Unterstützung für die Solarindustrie nicht endet. Die Regierung prüft verstärkt alternative Fördermöglichkeiten auf EU-Ebene und macht auf eine Reihe bestehender Maßnahmen aufmerksam. Dazu gehören Investitionsförderungen für Photovoltaik-Fertigungen im Gigawattmaßstab und die Förderung gewerblicher Investitionen in strukturschwachen Regionen. Auch die Forschung im Bereich Photovoltaik wird weiterhin unterstützt, mit einem Förderbudget von rund 66,8 Millionen Euro im letzten Jahr.
Kritik und Bedenken
Trotz der anfänglichen Befürwortung des Resilienzbonus durch Teile der Branche und Politik, stieß das Vorhaben auch auf Kritik. Befürchtungen über Marktverzerrungen, eine Überlastung der Produktionskapazitäten und die Förderung veralteter Technologien standen im Raum. Experten und Unternehmen wie 1KOMMA5° wiesen darauf hin, dass der Bonus möglicherweise mehr Schaden als Nutzen für die Branche bringen könnte. Die Entscheidung gegen den Bonus wird daher von einigen als Chance gesehen, sich auf effizientere und wirtschaftlichere Wege zur Unterstützung der Solarindustrie zu konzentrieren.
Die Zukunft der Photovoltaik in Deutschland
Während der Resilienzbonus vom Tisch ist, bleibt das Engagement für die Stärkung der Photovoltaikbranche bestehen. Die Bundesregierung setzt sich weiterhin für die Forschung, regionale Wirtschaftsförderung und den Ausbau alternativer Förderprogramme ein. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Resilienz der Branche stärken, sondern auch einen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz leisten.
Die Absage des Resilienzbonus mag für einige eine Enttäuschung sein, bietet jedoch auch die Möglichkeit, den Fokus auf nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen zu legen. Mit einem klaren Bekenntnis zu Forschung, Entwicklung und einer diversifizierten Förderstrategie könnte die deutsche Photovoltaikbranche weiterhin eine führende Rolle im globalen Markt spielen und gleichzeitig einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten.