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Dynamische Stromtarife

Dynamische Stromtarife stellen eine fortschrittliche Möglichkeit dar, die eigenen Stromkosten effektiv zu managen und gleichzeitig einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und zum Umweltschutz zu leisten. Durch die direkte Kopplung an die Börsenstrompreise ermöglichen sie es Verbrauchern, von den Schwankungen am Energiemarkt zu profitieren. Der Schlüssel zur optimalen Nutzung dynamischer Tarife liegt in der Flexibilität des Stromverbrauchs und dem Einsatz intelligenter Technologien wie Smart Metern und Energiemanagementsystemen. Diese Technologien erlauben eine automatisierte Steuerung des Verbrauchs, sodass Strom vorrangig in Zeiten geringer Kosten verbraucht wird. Während die Einführung dynamischer Stromtarife eine Anpassung von Verbrauchsgewohnheiten erfordert und mit einer gewissen Komplexität verbunden sein kann, bieten sie doch erhebliches Einsparpotenzial und fördern die Nutzung erneuerbarer Energien. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz immer wichtiger werden, könnten dynamische Stromtarife ein wesentlicher Bestandteil der modernen Energieversorgung werden.
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    Dynamische Stromtarife repräsentieren eine innovative Antwort auf die steigenden Energiekosten und die zunehmende Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz. Diese Tarife ermöglichen es Verbraucherinnen und Verbrauchern, ihre Stromkosten zu optimieren, indem sie den Stromverbrauch an die schwankenden Preise am Strommarkt anpassen. Im Folgenden wird detailliert erläutert, wie dynamische Stromtarife funktionieren, welche Systeme und Hersteller relevant sind und welche Vorteile sie bieten.

    Was sind dynamische Stromtarife?

    Dynamische Stromtarife sind variable Tarifmodelle, bei denen der Preis für Strom nicht festgelegt ist, sondern sich nach den realen Preisen am Strommarkt richtet, insbesondere am Börsenstrompreis. Diese Tarife machen es möglich, von den natürlichen Schwankungen des Marktes zu profitieren, indem zu Zeiten niedriger Preise mehr Strom verbraucht wird.

    Funktionsweise dynamischer Stromtarife

    Die Grundlage für dynamische Stromtarife ist der Börsenstrompreis, der sich durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Bei einem Überangebot, beispielsweise durch hohe Einspeisung erneuerbarer Energien wie Wind- oder Solarenergie, sinken die Preise. In Zeiten geringer Produktion und hoher Nachfrage steigen die Preise entsprechend. Dynamische Tarife geben diese Preisschwankungen direkt an die Verbraucher weiter.

    Voraussetzungen

    • Smart Meter:Für die Nutzung eines dynamischen Stromtarifs ist ein intelligenter Stromzähler (Smart Meter) erforderlich, der den Stromverbrauch in Echtzeit erfassen und übermitteln kann.
      • Mit dem Tibber Pulse des Stromanbieters Tibber können auch einfach digitale Zähler durch die IR Schnittstelle aufgerüstet werden, was jedoch nur eine Übergangslösung darstellt.
    • Energiemanagementsysteme (HEMS):Um den Verbrauch effektiv an die Strompreise anzupassen, sind häufig Energiemanagementsysteme im Einsatz, die eine automatisierte Steuerung des Verbrauchs ermöglichen.

    Anbieter und Systeme

    Mehrere Energieversorger und Technologieunternehmen haben dynamische Stromtarife und entsprechende Energiemanagementsysteme entwickelt. Einige Beispiele:

    • Tibber:Dieses Unternehmen bietet einen dynamischen Stromtarif an, der direkt an die Börsenpreise gekoppelt ist. In der Tibber-App wird der aktuelle Strompreis der Börse angezeigt, wodurch den Nutzer ermöglicht wird ihren Verbrauch entsprechend zu planen und zu optimieren. Ein wichtiger Vorteil von Tibber ist ihr eigenes Gerät namens “Tibber Pulse”, mit dem einfache digitale Stromzähler (nicht Smart Meter) aufgerüstet werden können. Dadurch können Kunden von den stündlichen Tarifen profitieren, ohne einen Smart Meter zu besitzen.
    • Ostrom: Ostrom gehört zu den modernen deutschen Stromanbietern, die das volle Potenzial von Smart Metern ausschöpfen und den Strompreis der Börse direkt an den Kunden weitergeben. Auch Ostrom bietet eine moderne App, in welcher smarte Geräte integriert werden können um durch Automatisierung beim Stromsparen zu unterstützen.
    • Rabot Charge: Ein weiterer Anbieter, der sich in die Riege der Unternehmen einreiht, die dynamische Stromtarife und entsprechende Energiemanagementsysteme entwickelt haben. Neben dem Einkaufspreis ist hier noch eine “Rabot Ersparnisprovision”, die 20 % der Ersparnis gegenüber dem Grundversorgungstarif beträgt, zu entrichten.
    • aWATTar:Auch aWATTar bietet Tarife, die sich nach den Börsenpreisen richten, wobei Kunden durch eine intelligente Steuerung ihres Verbrauchs sparen können.Wegahome: Ein Energiemanagementsystem von Wegatech, das in Kombination mit dynamischen Stromtarifen genutzt werden kann, um den Verbrauch von Solaranlagen, Stromspeichern und anderen energieintensiven Geräten zu optimieren.

    Vorteile

    • Kosteneinsparung:Verbraucher können ihren Stromverbrauch in Zeiten niedriger Börsenpreise verlegen und so ihre Energiekosten reduzieren. Besonders bei E-Autos und energieintensiven Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen und Wäschetrocknern besteht hier ein erhebliches Potenzial zur Einsparung.
    • Netzstabilität:Durch die flexible Anpassung des Stromverbrauchs können Lastspitzen vermieden und die Netzstabilität verbessert werden.
    • Nachhaltigkeit:Die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen wird gefördert, insbesondere in Zeiten, in denen ein Überschuss an erneuerbarer Energie vorhanden ist.

    Herausforderungen und Überlegungen

    • Anpassung des Verbrauchs:Nicht alle Verbraucher können oder wollen ihren Stromverbrauch flexibel gestalten. Für Haushalte, die ihren Verbrauch nicht anpassen können, sind dynamische Tarife weniger geeignet.
    • Begrenzte Verbreitung von Smart Metern: Die geringe Verbreitung von Smart Metern in Deutschland stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Gemäß einer veröffentlichten Studie sind von den insgesamt 51 Millionen Zählpunkten in Deutschland lediglich 0,26 Prozent mit Smart Metern ausgestattet.
    • Komplexität:Die ständige Beobachtung der Strompreise und die Anpassung des Verbrauchs können für einige Nutzer zu komplex sein. Automatisierte Energiemanagementsysteme können hier Abhilfe schaffen.

    Politische Entscheidungen

    Auch in der Politik ist die große Chance entdeckt worden, weshalb durch Gesetz beschlossen wurde den Einbau von Smart Metern zu beschleunigen. Laut der Regelung müssen ab 2025 alle Haushalte und Anlagenbetreiber mit einem jährlichen Verbrauch zwischen 6.000 und 100.000 kWh bzw. einer installierten Leistung zwischen 7 und 100 kW verpflichtend Smart Meter installieren. Bis Ende 2025 sollen mindestens 20 Prozent dieser Fälle mit intelligenten Messsystemen ausgestattet sein. Diese Quote soll bis Ende 2028 auf mindestens 50 Prozent und bis Ende 2030 auf mindestens 95 Prozent erhöht werden.

    Darüber hinaus werden alle Stromversorger ab 2025 gesetzlich verpflichtet dynamische Stromtarife anzubieten.

    Fazit

    Dynamische Stromtarife bieten eine vielversprechende Möglichkeit, die Kosten für Strom zu optimieren und gleichzeitig zur Netzstabilität und zum Umweltschutz beizutragen. Wichtig ist jedoch, dass Verbraucher die Funktionsweise und Anforderungen dieser Tarife verstehen und bereit sind, ihren Verbrauch entsprechend anzupassen. Mit der zunehmenden Verbreitung intelligenter Messtechnologien und Energiemanagementsysteme dürfte die Attraktivität dynamischer Tarife weiter steigen.

    Carsten Steffen
    Autor: Carsten Steffen
    Carsten Steffen, Gründer von photovoltaik.sh, bringt sein tiefes Verständnis für Photovoltaik und seine Begeisterung für erneuerbare Energien ein, um Kunden in Schleswig-Holstein seit 2021 schneller und kostengünstiger zu ihrer eigenen Photovoltaikanlage zu verhelfen. Ermöglicht wird das Dank der Zusammenarbeit mit lokalen Solarteuren. Regelmäßige Schulungen runden unsere Expertise ab. Mit der Gründung von photovoltaik.sh sind wir Ihr vertrauenswürdigen Partner für alle, die ihren Stromverbrauch nachhaltig gestalten möchten.
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