Eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert nicht nur Strom für die Elektrogeräte im Haushalt, sondern kann auch zur Erwärmung von Brauchwasser genutzt werden. Dies geschieht durch den Einsatz eines Heizstabes im Pufferspeicher, der mit der PV-Anlage verbunden wird. Im Folgenden wird erklärt, wie diese Kombination funktioniert und ob sie sich lohnt.
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Funktion des Heizstabes
Ein Heizstab ist eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, den erzeugten Solarstrom zur Wärmeerzeugung einzusetzen. Die elektrische Energie wird dabei in thermische Energie umgewandelt, die als Warmwasser für Heizung oder Haushalt zur Verfügung steht. Ein Heizstab kostet im Schnitt zwischen 500 und 1.000 Euro und kann bei modernen Wasserspeichern leicht nachgerüstet werden. Das Funktionsprinzip ist ähnlich wie bei einem Tauchsieder: Eine Heizwendel wird durch Strom aufgeheizt und überträgt die Wärme auf das Wasser.
Voraussetzungen für die Installation
Viele Pufferspeicher sind bereits für den Einbau von Heizstäben vorbereitet. Sie besitzen an der Unterseite einen Anschluss, in den der Heizstab eingesetzt oder eingeschraubt wird. Beim Kauf eines Heizstabs sollte man auf die Anschlussart (Gewinde bzw. Flansch), die Eintauchlänge und die Leistungsstufe achten.
Einsatzmöglichkeiten
- Stromspeicher: Überschüssiger Solarstrom kann zwischengespeichert werden.
- Wallbox: Das Elektroauto kann zuhause bequem geladen werden.
- Heizstab: Zur Warmwasseraufbereitung durch Nutzung von Solarstrom.
Wirtschaftlichkeit
Die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen ist in den letzten Jahren deutlich gesunken, was den Eigenverbrauch des selbstproduzierten Solarstroms attraktiver macht. Eine erhöhte Nutzung des Eigenstroms durch einen Heizstab kann daher wirtschaftlich sinnvoll sein.
Regelung und Steuerung
Es gibt ungeregelte und geregelte Heizstäbe. Ungeregelte Heizstäbe arbeiten nach dem Prinzip “an oder aus”, was bedeutet, dass sie entweder unter Volllast laufen oder gar nicht. Geregelte Heizstäbe sind empfehlenswerter, da sie in Stufen betrieben werden können und sich besser an den verfügbaren Stromüberschuss anpassen. Besonders effizient ist die Kombination aus PV-Anlage und Heizstab, wenn die Regelung durch ein intelligentes Energiemanagementsystem übernommen wird.
Installation und Anschluss
Bei der Installation eines Heizstabs sind zwei Gewerke beteiligt:
- Heizungsbauer / Gas-Wasserinstallateur: Bietet den Heizstab an und baut ihn in den Pufferspeicher ein.
- Elektriker: Klemmt den Heizstab an die PV-Anlage an und übernimmt die elektrische Installation.
Optimale Leistung
Die Leistung des Heizstabs sollte auf die Größe der PV-Anlage und des Pufferspeichers abgestimmt sein. Kleinere Heizstäbe bis 3 kW können an eine normale Steckdose angeschlossen werden, während leistungsstärkere Heizstäbe mehrphasig angeschlossen werden müssen und eine entsprechende Absicherung erfordern.
Vorteile der Kombination aus Heizstab und PV-Anlage
- Erhöhung des Eigenverbrauchs: Durch die Nutzung von Solarstrom für die Warmwasseraufbereitung.
- Kostenersparnis: Reduzierung der Stromkosten durch Eigenverbrauch des Solarstroms.
- Nachhaltigkeit: Nutzung erneuerbarer Energien für Heizung und Warmwasser.
Fazit
Die Kombination von Photovoltaikanlage und Heizstab bietet eine kostengünstige und nachhaltige Möglichkeit, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu erhöhen und Heizkosten zu senken. Dabei sollten sowohl der Heizungsbauer als auch der Elektriker in den Installationsprozess einbezogen werden, um eine fachgerechte und sichere Inbetriebnahme zu gewährleisten.