12,8 Minuten – so lange dauerte 2023 ein durchschnittlicher Stromausfall in Deutschland. Das mag nach einer kurzen Zeitspanne klingen. Im Ernstfall ist es jedoch ärgerlich, wenn während eines Sportereignisses im Fernsehen plötzlich der Bildschirm schwarz wird. Wer solche Szenarien vermeiden möchte, kann sich über eine Photovoltaikanlage mit einer sogenannten Notstromfunktion informieren.
Seiteninhalte
Beispiel Mönchengladbach – hier steht der „Sonnenstrom“ hoch im Kurs
Die Anzahl, der in Mönchengladbach installierten Photovoltaikanlagen war bereits im Jahr 2023 überdurchschnittlich hoch. Damals gab es rund 4.100 Stück. Wer sich darunter nur schwer etwas vorstellen kann: Nebeneinandergestellt entspräche deren Fläche in etwa 41 Fußballfeldern.
Zwei Jahre später bleibt der Trend zum Solarstrom ungebrochen – zumindest bei den Privathaushalten. „Leider hinken die städtischen Dächer mächtig hinterher“, sagte Stadtrat Marcel Klotz von den Grünen noch im Februar 2025 über Photovoltaik in Mönchengladbach. Im Wesentlichen basiere der Ausbau der erneuerbaren Energien auf privater Initiative.
Ein kleiner Lichtblick: Auf 15 öffentlichen Gebäuden sollen noch im Jahr 2025 Photovoltaikanlagen installiert werden. Dafür erhielt die Stadt bereits 2024 im Rahmen des Gigawattpaktes für das Rheinische Revier Förderzusagen des Landes.
Dennoch verdankt Mönchengladbach seinen Status als „PV-Anlagen-Hochburg“ weiterhin seinen Bürgern. Diese sprechen sich nicht nur aufgrund des Umweltaspekts sowie der Unabhängigkeit gegenüber schwankenden Strompreisen für den Solarstrom aus. Sicherlich ist für einige auch die Notstromfunktion bei einer Photovoltaikanlage interessant.
Notstrom – was ist das?
Die Wahrscheinlichkeit für einen kompletten Blackout ist in Deutschland sehr gering. Auszuschließen ist der Ernstfall jedoch nicht. So warnen Experten: Es gäbe keine absolute Sicherheit.
Ein Stromausfall muss jedoch nicht das ganze Land betreffen, um unangenehme Folgen nach sich zu ziehen. Fällt regional für nur wenige Stunden der Strom aus, gerät bereits der Alltag vieler durcheinander.
Das gilt auch für Besitzer einer Photovoltaikanlage. Denn fehlt die Energie, lässt sich der Solarstrom nicht länger beziehen.
Wer auch im Ernstfall nicht auf den auf Basis von Sonnenenergie produzierten Strom verzichten möchte, sollte seine Solaranlage mit einer Notstromfunktion ausstatten. Bei einem Blackout stellt diese sicher, dass Geräte im Haushalt weiterhin mit „Sonnenstrom“ betrieben werden können.
Wie funktioniert eine PV-Anlage mit Notstromfunktion?
Eine Photovoltaikanlage hilft dabei, von den Preisen der Stromanbieter unabhängig zu werden. Dennoch kommt sie nicht ohne das öffentliche Stromnetz aus. Daher können die Geräte auch nicht automatisch auf den sogenannten Notstrom zurückgreifen.
Fällt das öffentliche Netz aus, geht auch dem netzgeführten Wechselrichter in der Anlage die Energie aus.
Damit das nicht geschieht, können Solaranlagenbesitzer darüber nachdenken, eine Notstromvorrichtung nachzurüsten. Sie sorgt dafür, dass es dem eigenen Haushalt auch bei fehlendem Netzstrom nicht an Energie mangelt.
Ein Ansprechpartner ist die prev.end GmbH aus Mönchengladbach – laut dem ERFAHRER der „beste Solaranlagenanbieter in NRW“. Zudem wurde das Unternehmen von EUPD Research für den herausragenden Beitrag zur Energiewende in Deutschland ausgezeichnet.
Notstrom erfordert einen Batteriespeicher
Ein wichtiger Schritt für die Nachrüstung der Notstromfunktion: Der Wechselrichter der Solaranlage muss vom öffentlichen Netz getrennt werden. Die Netzspannung erzeugt er nun mithilfe des Solarstroms, der zuvor in einem Batteriespeicher gesammelt wurde.
Dieser notstromfähige Speicher wird von einem Notstromschalter in Gang gesetzt. Im Prinzip funktioniert er wie die Akkus in einer Autobatterie:
- Die Akkumulatoren wandeln beim Aufladen die auf Basis des Sonnenlichts produzierte elektrische Energie in chemische Energie um.
- In dieser Form bleibt sie im Speicher, bis sie benötigt wird.
- Nun transformieren die Akkus die chemische Energie wieder in elektrische.
Ist der Stromspeicher entladen, kann er erneut aufgeladen werden – und zwar über einen langen Zeitraum. Denn die Modelle wurden für mehrere tausend Ladezyklen konzipiert.
Die aus dem gespeicherten Strom erzeugte Netzspannung kann im Haushalt über eine Notstromsteckdose genutzt werden.
Aber Achtung: Eine Photovoltaikanlage im Notstrombetrieb erzeugt keine neue Energie. Sie greift lediglich auf den Strom zu, der bereits im Speicher vorhanden ist. Zwar besteht die Möglichkeit einer „solaren Nachladung“ während des Blackouts. Sie erfordert jedoch umfangreiche Umbaumaßnahmen.
Tipps für den Umgang mit Notstrom
Wie hoch die Leistung der von der Photovoltaikanlage bereitgestellten Notstromenergie ausfällt, hängt von der Kapazität des Wechselrichters ab. Er kann Strom einphasig mit einer Leistung von drei oder fünf Kilowatt erzeugen.
Ausreichend, um elektrische Geräte im Haushalt am Laufen zu halten. Jedoch empfiehlt es sich, nur die wichtigsten Haushaltsgeräte an den Notstrom anzuschließen. Schließlich steht die Energie nur im begrenzten Maße zur Verfügung.
Um bestimmte Geräte im Fall eines Stromausfalls zu priorisieren, lässt sich ein separater Schaltkreis einrichten. So kann festgelegt werden, dass mit dem Notstrom ausschließlich Hauslicht und Kühlschrank betrieben werden.
Für wen lohnt sich eine PV-Anlage mit Notstromfunktion?
Wie eingangs erwähnt, dauern Stromausfälle in Deutschland tendenziell nur wenige Minuten an. Allerdings könnten sie sich in den kommenden Jahren häufen. Verantwortlich dafür sind Wetterextreme, die nicht nur den Klimawandel weiter anheizen. Starkregen, Hitze oder andere Starkwetterereignisse können auch das öffentliche Stromnetz belasten.
Wer sich mehr Sicherheit wünscht und auf einen plötzlichen Energieausfall vorbereitet sein möchte, kann über die Notstromfunktion der Photovoltaikanlage nachdenken. Sie kann wiederholten Unterbrechungen der Stromzufuhr und damit einer vermehrten Kurzschlussgefahr in elektrischen Geräten vorbeugen.
Insbesondere in Haushalten mit kritischer Infrastruktur kann eine notstromfähige PV-Anlage sinnvoll sein. Wird etwa eine pflegebedürftige Person zu Hause beatmet, kann ein Stromausfall lebensbedrohliche Folgen haben.